W107 500SL 06/1985

Restaurations-Abschnitt 2

2015 Motor und Getriebe wieder einbauen

 

Der Einbau von Motor und Getriebe am 18. Juni 2015

Der überholte Motor ist nun wieder mit allen Anbauteilen komplettiert und das überholte Getriebe ist auch wieder angebaut

Auch alle Komponenten im Motorraum sind montiert. In Bezug auf Runderneuerung der Kabelbäume - da bin ich zu 95% fertig - da muss ich noch mal ca. 5 Stunden ran und dann ist wirklich gut....

Aber der Motor mit Getriebe kommt am 18. Juni 2015 wieder rein...........die restlichen Arbeiten an den Kabelbäumen kann ich auch bei eingebautem Motor machen.

Schaun mer mal....

Aber jetzt geht es erst mal 10 Tage zum Segeln nach Griechenland......ein Törn rund um einige Inseln der Kykladen.......und am 18. Juni geht es dann weiter........

So, die Segelei ist nun zu Ende, leider, es war ein super Törn.........aber jetzt, heute am 18. Juni 2015 da muss der Motor rein.

Gestern da hatte ich alles für den Einbau schon mal vorbereitet.

Um 10:00 heute morgen da kam mein Bruder und ein Freund von mir in die Halle, um mich beim Einbau von Motor und Getriebe tatkräftig zu unterstützen.

Wir haben zunächst mal die Europalette mit dem V8 Motor (mit angeflanschtem Automatikgetriebe) genau unter die 1.000Kg Laufkatze gestellt dass das Getriebe vor dem SL Motorraum lag. Dann haben wir an den beiden hinteren Zugösen je einen 12mm starken Schäkel angeschlagen und dadurch je einen 500Kg Spanngurt gezogen und erst mal am Haken der Laufkatze eingehangen.

Nun habe ich am Haken der Laufkatze noch den handlichen 500Kg Ratschenzug einghängt, der hatte uns schon beim Rausheben des Motors einen Superdienst erwiesen. Den Zughaken der Ratsche habe ich dann am Schäkel der vorderen Zugöse einghängt.

Die Arbeitseinteilung war wie folgt: Einer war für die Bedienung der Laufkatze - also für anheben und absenken der Motorgetriebeeinheit veranwortlich, der eine war verantwortlich für den Ratschenzug - also die Motorgetriebeeinheit in die Steillage oder Horizontallage zu positionieren. Ich war der Mann der die Motorgetriebeeinheit beim Einbau führte und sagte was die beiden tun mussten.

Zuerst haben wir mit der Laufkatze den Motor von der Palette angehoben und mit dem Ratschenzug in eine fast horizontale Lage ausgerichtet und dann mit der Laufkatze bis über den SL Vorbau angehoben. Jetzt wurde der SL mit dem Motorraum unter das Getriebe positioniert.

Der Motor wurde vorne mit dem Ratschenzug langsam aber stetig angehoben und somit in eine über 45 Grad Position gebracht und dabei wurde der SL Stück für Stück nach vorne gerollt bis der Kardananschluss des Getriebes ca. 5cm über dem Boden vor dem Tunnel hing.

Dann wurde die 45 Grad nach unten hängende Motorgetriebeeinheit langsam Stück für Stück abgelassen und das Getriebe in den Tunnel geführt. Dies wurde einmal vorne am Motor mit dem Ratschenzug durch kontrolliertes vorsichtiges Ablassen der Motorgetriebeeinheit aus der Steillage in Richtung Horizontale gesteuert, bei gleichzeitigem vorsichtigen Ablassen der Einheit mit der Laufkatze und gleichzeitigem stückchenweisen vorziehen des SL's wieder in eine fast horizontale Lage gebracht bis das Getriebe im Tunnel fast verschwunden war und die beiden Halter rechts und links am Motorblock ca. 5mm über den zugehörigen Motorlagern positioniert waren.

Der Motor wurde jetzt nur mit der Laufkatze vorsichtig abgelassen bist die beiden Motorhalter passgenau in den Vertiefungen der Motorlager rechts und links auf dem Achsschemel "einrasteten" und fest aufsaßen. Nun wurde noch mal genau kontroliert, alles saß passgenau - der Motor wurde jetzt ganz abgelassen und der SL ging dabei vorne mächtig in die Federn - das wars erstmal.

Der eigentliche Trick bei der ganzen Aktion war das richtige Timing, das gleichzeitige Zusammenspiel von Laufkatze und Ratschenzug und dem Vorziehen des SL's. - aber das kannten wir ja alles schon vom Ausheben des Motor - allerdings in umgekehrter Reihenfolge.

Motor mit Getriebe ist einbaufertig
Der Motorraum ist zu 95% fertig, der Rest ist Peanuts
Bald ist der Motor mit Getriebe drin
Motor mit Getriebe wird angehoben
Laufkatze und Ratsche haben sich schon beim Ausbau gut bewährt
Karosserie und Motor werden für die Hochzeit vorbereitet
Ein paar Zentimeter noch dann kann es losgehen
Jetzt passt alles zusammen - hoffentlich hält die Laufkatze
Der Motor wird mit der Ratsche in die Steillage gebracht
Jetzt sitzt der Motor fast in den beiden Motorlagern
Der Motor mit Getriebe ist in Position
Alles passt wunderbar zusammen
   
Hinteres Getriebelager habe ich erst mal provisorisch befestigt
  Und hier das Team, leider ohne mich

 

Zusammenschrauben der Motorhalter mit den Motorlagern und montieren der Motordämpfer und Abschirmbleche für Motorlager.

Jetzt noch die M12 Befestigungsschrauben für Motorhalter und Motordämpfer verschrauben
Motor links auf dem Motorlager festgeschraubt sowie der linke Motordämpfer
Motor rechts auf dem Motorlager fest montiert sowie der Motordämpfer

Nicht vergessen die beiden Abschirmbleche für die Motorlager einzubauen. Die Abschirmbleche werden rechts und links zwischen Halter (Motordämpfer) und Motorträger (liegt auf Motorlager auf) eingebaut und letztlich durch die Inbusschraube M12 x 80 befestigt. Die Schraube wir mit 75NM festgezogen.

Die beiden Abschirmbleche für die Motorlager

 

Keilriemen für LiMa, WaPu, Servopumpe und Klimakompressor.

Alle Keilriemen, für LiMa, WaPu, Servopumpe und Klimakompressor aufgezogen und leicht vorgespannt, werden später nach Vorschrift gespannt.

Alle Keilriemen aufgezogen
Keilriemen werden später noch nachgespannt

 

So die Ganze Aktion hat ungefähr 2 Stunden gedauert, na ja, beim nächsten Mal geht es vielleicht was schneller........but who gives a fuck........würde mein alter amerikanischer Partner jetzt sagen.

Nächste Woche geht der 500SL auf die Bühne und dann geht es unten erst mal weiter mit der Kardanwelle, Getriebe anschliessen, Abgasanlage, etc........

Der SL steht jetzt erst mal auf der Bühne....und folgende Arbeiten stehen an:

Getriebe anschliessen

Heute am 28. Juni 2015, habe ich folgende Arbeiten erledigt:

Antriebswelle (Kardan) mit Hardyscheibe am Getriebeflansch montiert, hinteres Getriebelager mintiert, Kardanmittellager befestigt, Schaltgestänge eingehängt und mit Spezialklammern befestigt, Übergasskabel (Kick-Down) angeschlossen, Unterdruckmembrane angeschlossen, Start- / Sperrschalter eingebaut, Sensor Tachogeber montiert, Steuerzug im Reguliergestänge oben am Mototoreingehängt, überholte Ölkühler-Leitungen montiert, Ölpeilstab mit neuem O-Ring montiert.

Kardan mit Hardyscheibe montiert
Schaltgestänge montiert
Unterdruckmembrane angeschlossen
Start- / Sperrschalter eingebaut
 
Tachogeber montiert
Steuerzug im Reguliergestänge eingehängt
Überholte Ölkühler-Leitungen wurden montiert,
Ölpeilstab mit neuem O-Ring montiert

 

Starter (Anlasser) einbauen

Heute am 29. Juni 2015, habe ich den überholten Starter eingebaut. Der Starter wird mit 2 x M12 Inbusschrauben an der Getriebeglocke recht montiert. zwischen Starter und Getriebeglocke wird ein Distanzring und eine Arretierungsring montiert. Die M12 Inbusschrauben habe ich mit 55 NM angezogen.

Das Starterkabel habe ich zunächst mal gereinigt. dann habe ich die Starteranschlüsse für die Klemmen 3, 30 und 50 hinter den Ösen mit Schrumpfschlauch runderneuert und beim Anschluss eine neue Isolierhülse auf Anschluss Klemme 50 aufgezogen. Dann das Kabel komplett verlegt.

Starter eingebaut und Starterkabel angeschlossen

 

Abgasanlage mit KAT eingebaut

So wie ich die Abgasanlage mit dem angeschweisten GM-KAT in einem Stück ausgebaut habe - so habe ich sie heute auch wieder in einem Stück komplett montiert. Wir waren zu zweit, da war das also nicht soooo kompliziert.

Wir haben die gesamte Anlage mit KAT unter dem SL mit dem Mittelschalldämpfer oben auf eine genau unters Auto passende Dreiecksleiter plaziert und hinten den Endschalldämpfer mit 2 starken Kabelbindern an den vorgesehenen Aufhängungshaken festgezurrt.

Dann haben wir den KAT vorne, also die vorderen 4 "KAT-Hosenrohre, je 2 links und rechts, durch das enge "Gewirr" von Lenkgestänge und Lenkstockhebebel und Lenkzwischenhebel manövriert bis die KAT-Hosenrohröffnungen auf den jeweils 2 rechts und links konischen Krümmerausgängen satt auflagen.....das war wirklich nicht easy.....aber geschafft.

Einer hielt jetzt so alles in Positition und der andere hat die Abgasanlage hinter dem Mittelschalldämpfer mit starken Kabelbindern straff fixiert, so dass die Kat-Hosenrohre in Position an den Krümmerausgängen blieben.

Die 8 M8 Sechskanntschrauben zum befestigen der KAT-Hosenrohre an den Abgaskrümmern habe ich gestern schon gut mit Kupferpaste eingeinselt und einmal rein und wieder raus geschtaubt, die gingen super rein.

Nun habe ich vorsichtig die beiden Überwürfbefestigungen der rechten KAT-Hosenrohre mit je 2 M8 Schrauben in den Abgaskrümmern handfest befestigt, das ging relativ gut. Dann noch die beiden Überwürfbefestigungen der linken KAT-Hosenrohre mit je 2 M8 Schrauben an den linken Abgaskrümmern handfest befestigen...........das war auf Grund der Enge im unteren linken Motorraum fast ein Drama........da waren direkt am Motor liegenden Abgaskrümmer mehrere Versuche nötig.........doch dann hat es endlich geklappt. Als letztes habe ich dann alle 8 M8 Schrauben noch mal richtig fest angezogen.

KAT-Hosenrohre an den linken Abgaskrümmern befestigt
KAT-Hosenrohre an den linken Abgaskrümmern befestigt

Jetzt haben wir noch alle Kabelbinder an den Befestigungen gegen die originalen Gummiringe getauscht und fertig.......die Abgasanlage mit dem G+M-KAT war drunter.

G+M KAT mit Hosenrohren vorne
Eberpächer Mittelschall-Dämpfer
Eberpächer End-Dämpfer

Morgen wird dann noch die Lambdasonde des GM-KAT im Steuergerät angeschlossen.

 

Hitzeschutzbleche an der Spritzwand

Die beiden Hitzeschutzbleche je rechts und links an der Spritzwand wurden gereinigt und montiert.

Hitzeschutzblech rechts hinter dem Lenkzwischenhebel
Hitzeschutzblech links hinter dem Lenkstockhebel

 

Teil 2 des Das Regulierungsgestänges

Das Regulierungsgestänge wurde gereinigt und gelbpassiviert.

Die Kugelpfannen wurden alle erneuert.

heute haben wir den Teil 2 montiert, dies geht ja wie ihr ja wisst nur bei eingebautem Motor.

Es ist das Teil des Regulierungsgestänge...

 
Regulierungsgestänge gereinigt und gelbpassiviert
 

 

Kraftstoffleitungen am Mengenteiler

Die Kraftstoff Vor- und Rücklaufleitungen am Kraftstoffmengenteiler habe ich beide erneuert. Das Taktventil von der G+M KAT Anlage wurde ja schon 2010 im ersten Restaurationsschritt erneuert.

 
Neue Kraftstoff Vor- und Rücklaufleitungen am Kraftstoff-Mengenteiler
 

 

Bremsen vorne

Neue Bremsschläuche mit neuen Klammern und gelbpassivierte Kabelhalter für die Kabel der ABS- und Bremsbelagkontrolle.

Neue Bremsschläuche und Kabelhalter
Bremsbelag-Kontrolle angeschlossen
ABS und Bremsbelag-Kontrolle rechts angeschlossen
ABS und Bremsbelag-Kontrolle links angeschlossen

 

Stabilisator vorne

Vordere Stabilisatorhalter und Gummiblöcke montiert.

Stabilisatorhalter vorne montiert
Stabilisatorhalter vorne montiert

 

Stossdämpfer vorne

Vordere Stossdämpfer montiert.

 
Vordere Stossdämpfer montiert
 

 

Keilriemen, Viskolüfter und Lüfterhaube

Die Keilriemen für LiMa, WaPu, Servopumpe und Klimakompressor haben wir heute nach WIS Vorgabe gespannt und somit letztlich auch die Lichtmaschine und die Servopumpe fixiert und fest montiert.

Der Viskolüfter wurde einfach auf den Zentrierzapfen gesetzt und die 4 um 90 Grad versetzten Schrauben festgezogen.

Zum Schluss haben wir die Lüfterhaube über den Viskolüfter gehangen, die wird später wenn der Kühler eingebaut ist an diesem befestigt.

 

Motorkühler (Radiator)

Den generalüberholten Kühler mit den beiden langen schmalen Gummilagern rechts und links versehen, haben wir vorsichtig in die seitlichen senkrechten Führungen eingeführt und mit stetigem Druck nach unten geschoben bist er in der richtigen Position fest einsaß. Dann habe ich noch die beiden ca. 10cm langen Federn/Klammern rechts und links eingehangen, bzw. eingedrückt und der Kühler saß fest in der vorderen Versteifung.

Nun noch die vorher eingehangene Lüfterhaube befestigt und gut ist.

Jetzt habe ich noch die beiden Kühlwasserschläuche, oben von der WaPu hoch zum oberen Kühlereinlass und unten vom Kühlerauslass zum Motorblock angeschlossen und die 4 Schlauchschellen fest angezogen.

Als nächstes wird später noch der Ausgleichsbehälter eingebaut und oben und unten am Kühler angeschlossen.

Motorkühler fertig montiert
Überholter Motorkühler fertig montiert
Motorkühler mit der Feder, hier rechts, befestigt
Hier die montierte Lüfterhaube

 

Klimakondensator, Trockner, Lüfter und Strebe

Jetzt den Klima-Kondensator einbauen, diesen haben wir vorne von unten hinter der Quertraverse und vor dem Kühler nach oben eingeführt und zunächst oben innen, rechts und links am Schlossblech, durch die gummibewährten Halter des Kondensators mit den vorgesehenen Blechschrauben leicht festgeschraubt. Dann haben wir noch am Kondensator unten rechts und links die Halter angeschraubt und jeweils rechts und links oben auf der Quertraverse festgeschraubt - die beiden oberen Schrauben an den Haltern noch festgezogen - und der Kondensator war montiert.

Jetzt noch schnell vor dem Klimakondensator den elektrischen Lüfter und die Strebe montieren, na ja, so schnell ging das wieder auch nicht.

Klima Kondensator fertig montiert
Kondensator z.B. hier oben links am Schlossblech festgeschraubt
Halter Kondensator z.B. hier unten links auf der Quertraverse festgeschraubt
Lüfter und Strebe vor dem Kondensator montiert

Der neue Trockner wurde eingebaut und dessen beide Flüssigkeitsanschlüsse wurden mit neuen Kupferdichtungen versehen. Die elektrischen Anschlüsse (Schalter) wurden mit neuen Isoliertüllen versehen.

Trockner komplett montiert

 

Fertigstellen der Kabelbäume

Die vor Wochen bereits verlegten “runderneuerten“ Kabelbäume im rechten und linken Radeinbau sowie vorne unter dem Schlossblech, habe ich heute letztlich noch mal geordnet, dabei noch rechts die SRA-Motorkabel an die Klemmleiste angeschlossen und rechts und links die Steckverbindungen der ABS-Sensoren und der Bremsverschleiß-Sensoren angeschlossen. Als Letztes habe ich dann die Kabelbäume mit den Spreiznietbindern an den Blechwänden fest angezogen.........na ja, das sah nun wirklich nicht schlecht aus.

 
Steckverbindungen der ABS- und Bremsverschleiß-Sensoren
 

 

Montieren des Kühlwasser-Ausgleichsbehälters

Jetzt wo der Kabelbaum im rechten Radeinbau ordentlich verlegt und festgezurrt war, konnten auch die Wasserbehälter montiert werden. Der am Kühlwasser-Ausgleichsbehälter unten noch fehlende Kühlwasserschlauch abgehend zum Motorkühler unten, war schnell mit der passenden Schlauchschelle angeschlossen. Dann habe ich den Behälter zwischen den beiden Haltern am Radeinbau mit etwas Geduld eingepasst und mit 3 Blechschrauben festgeschraubt und montiert. Den nach unten zum Motorkühler abgehenden Kühlwasserschlauch habe ich dann auf den Stutzen unten am Kühler aufgesetzt und mit einer Schlauchschelle befestigt. Den Kühlwasserschlauch habe ich dann noch mit einer Schelle am Radeinbaublech festgeschraubt.

 
Kühlwasser Ausgleichsbehälter fertig montiert
 

 

Einbauen des Wischwasserbehälters

Am Wischwasserbehälter gab es nix besonderes beim Einbau. Ich habe nur die beiden Pumpen für Scheibenwischer und Scheinwerfer in die Dichtungen gesteckt. Dann habe ich den Behälter in den trapezförmigen Halter am Radeinbaublech fest eingeschoben und.........fertig. Später werden noch die Wasserschläuchen an den Pumpen angeschlossen.

 
Wischwasserbehälter für Scheiben und SRA
 

Verteilerkappe und Zündkabel

Der Motorenbauer hatte ja schon bei der Motorrevision 8 neue Zündkerzen eingeschraubt. Jetzt also nur nor die 8 Zündkabel verlegen und an den Zündkerzen sowie an der Verteilerkappe aufstecken. Das war kein grosser Akt - wir hatten ja ausreichend Dokumentation vom Ausbau. Das Zündkabel vom Verteiler zur Zünspule habe ich noch aufgesteckt, das überlasse ich am kommende Montag dem Motorenbauer wenn der den überholten Motor in Betrieb nimmt.

Verteilerkappe und Zündkabel angeschlossen
Zylinderanordnung und Zündfolge

Montage Motorhaube

Nachdem jetzt alle Motorarbeiten fertig waren, haben wir heute am 21. Juli 2015 die Motorhaube montiert. Das haben wir zu dritt gemacht; denn das Ding ist relativ unhandlich und wir wollten ja jetzt nicht noch den Lack beschädigen. Also zu zweit die Motorhaube angehoben und einer hat gearbeitet, die Haube hinten rechts und links bei den Luftgittern mit je einer M8 Schraube befestigt. Dann rechts und links an der Motorhaube die grossen Scharniere an den Seiten eingehangen und mit den Sicherungen befestigt. Zum Schluss noch die starken Zugfedern rechts und links an den grossen Scharnieren sowie auch in den Radeinbaublechen einghangen. So jetzt noch alles einstellen, also die Motorhaube auf schliessen/öffnen und Spaltmaße ausgerichtet, alles festgeschraubt und......fertig.

 

Bremsanlage entlüften und neu befüllen

Ich hatte mir zwischenzeitlich beim Korrosionschutz-Depot das vielgepriesene Bremsenentlüftungsgerät EeziBleed gekauft. Das Gerät funktioniert auf Druckluftbasis, ca. 1,4 Bar, entweder man schliesst es an einem Kompressor an - den wir nicht hatten, oder man schliesst es am Ventil eines Reifens an - den wir ja hatten. Ich habe vorher schon an einen meiner eingelagerten BBS Felgen/Reifen an der Tankstelle die Luft auf 1,4 Bar abgelassen, also schaun mer mal........

Zum Geräteumfang gehören u.a. 4 verschieden grosse Deckel für Bremsflüssigkeitsbehälter und den richtigen hatten wir schnell gefunden. Der Deckel hat in der Mitte eine 8mm Bohrung, hier wird dann die Verschraubung des durchsichtigen Füllschlauches des EeziBleed Druck-/Auffüllbehälters mit 2 Dichtungen angeschlossen. Der Deckel wird dann mitsamt Füllschlauch auf den Bremsflüssigkeitsbehälter festgeschraubt. Am EeziBleed Druck-/Auffüllbehälter ist dann noch ein schwarzer Luftdruckschlauch angeschlossen, dieser wird später mit dem angeschlossenen Ventilhalter auf das Reifenventil geklemmt.

Alle vier Räder hatten wir vorher schon abmontiert um an den Bremssätteln leicht und einfach arbeiten zu können.

Dann ging es mit dem Entlüften/Auffüllen der Bremsanlage los. Zuerst haben wir den Bremsflüssigkeitsbehälter mit frischem ATE SL Dot4 aufgefüllt und dabei darauf geachtet dass beide Kammern des Behälter gefüllt waren. Jetzt haben wir den Decklel mit dem Füllschlauch fest auf den Bremsflüssigkeitsbehälter geschraubt und den EeziBleed Druck-/Auffüllbehälter ebenfalls mit ATE aufgefüllt und den Fülldeckel zugeschraubt. Alle 4 Bremsenlüftungsnippel waren natürlich noch zu.

So nun den Luftdruckschlauch des EeziBleed Druck-/Auffüllbehälter auf das Ventil des Reifen gesetzt unf festgeklemmt. Wir haben hinten rechts mit dem Entlüften/Auffüllen angefangen. Ein ca. 30cm langes durchsichtiges Stück Schlauch auf den Entlüftungsnippel gesteckt, den Schlauch in ein Auffanggefäß gehalten und die Entlüftungsschraube aufgedreht. Zunächst kam da eine dunkle Brühe heraus, dann kam nur noch Luft und dann kam eine etwas hellere Flüssigkeit heraus, die dann schnell die die helle Farbe des frischen ATE hatte. Wir haben dann noch ca. 50ml ATE in den Auffangbehälter laufen lassen, die ATE-Flüssigkeit war frisch und absolut blasenfrei. Den Entlüftungsnippen fest zugedreht und den Druckluftschlauch des EeziBleed Druck-/Auffüllbehälters vom Reifen abgenommen, er war ca. 3/4 leer, also wieder mit ATE aufgefüllt.

 
Entlüften und Füllen mit EeziBleed
 

Der Deckel des Bremsflüssigkeitsbehälters wird erst wieder abgenommen wenn das komplette Bremssystem entlüftet und fertig befüllt ist.

Die ganze Prozedur haben wir nun noch 3 mal durchgezogen. Hinten links, vorne rechts und zum Schluss vorne links, Druckluftschlauch ab und fertig..

Zu Schluss haben den Deckel mit dem dem Füllschlauch vom Bremsflüssigkeitsbehälter abgenommen. Der Bremsflüssigkeits-Behälter war natürlich randvoll, wir haben mit einer kleinen Ziehpumpe ATE bis zur Max-Marke des Behälters abgeaugt und den Original Deckel wieder aufgeschraubt.

Die ganze Procedur hat ca. 35 Minuten gedauert.

Dann habe ich mich mal in den SL gesetzt und das Bremspedal getreten - ich war erstaunt, ich konnte das Pedal nur 1 bis 2 cm durchtreten und dann war schluss - und so ist es dann auch geblieben - das System schien luftfrei zu sein.

 

Heute 24. Juli 2015 haben wir schon mal alle Flüssigkeiten soweit aufgefüllt wie es ging:

Motoröl MB Freigabe 229.1 .................................Mobil Super 2000 X1..........................ca. 7,5 Liter

Hydraulikgetriebeöl MB Spezification 236.6 .......Castrol ATF Dex II Multivehicle.......ca. 5,5 Liter

Servoöl MB Freigabe 236.3 ..................................Liqui Moly Lenkgetriebeöl 3100........ca. 1,0 Liter

Frostschutzmittel ....................................................Speziell für Alu-Motoren.....................ca. 6,5 Liter

Wasser ..................................................................................................................................ca. 6,5 Liter

Das was lt. Betriebsanleitung jetzt noch fehlt wird bei der Inbetriebnahme des Motor nachgefüllt.

 

Inbetriebnahme Motor 27. Juli 2015

Heute habe ich den SL auf einen Trailer gepackt und zum Motorenbauer B&Z nach Düsseldorf gefahren.

So gegen 10:30 stand der SL in seiner Halle. Ich bin mit ihm kurz die Liste durchgegangen was wir bereits an Flüssigkeiten im Antriebsstrang eingefüllt hatten - und dan ging es auch schon los.

Zuerst schraubte er den kompletten Luftfilter ab, checkte alle 8 Zündkabel am Verteiler und an den Zündkerzen, die Zündspule war mit dem Zündkabel noch nicht mit der Verteilerkappe verbunden und das lies er auch so. Dann schickte er mich ins Fahrzeug.

Er sagte ich sollte jetzt den Anlasser starten und dabei auf die Öldruckanzeige achten, bis er "Stop" sagen würde - ok, gesagt getan. Ich startete also den Anlasser, der Motor drehte zügig durch, aber zündete natürlich nicht da ja das das Zündkabel noch nicht angeschlossen war. Ich sah dann das der Öldruckanzeiger auf 3 Bar ging. Sein "Stop" kam nach geschätzen 15-20 Sekunden. Ich drehte den Schlüssel zurück und der Motor war still und der Öldruck ging langsam zurück. Das ganze haben wir dann noch 2 mal wiederholt damit sicher war das die komplette Motorölversorgung ok war. Ich war ja schon mal froh das der Motort sich drehte und auch Öldruck aufbaute.

Dann haben wir erst mal eine Zigarette geraucht - ja es gibt noch Raucher.

Danach ging es weiter. Der Chef verband die neue Zündspule mit der Zündverteilerkappe und drehte den Verteiler in eine bestimmte Stellung. Ich musste wieder ins Fahrzeug und sollte jetzt den Motor richtig "starten", also mit angeschlossener Zündung. Ich startete den Anlasser und nach ca 8-10 Sekunden zündete der Motor und lief von alleine, der Öldruck war auf 3 Bar.

Hier arbeitet der Boss noch selber
Hier wird grade was eingestellt

Der Motor lief nach seinem Messgerät genau 958 U/min und hielt diese auch konstand bei. Der Motor lief für mich ungewohnt leise, gleichmässig und ruhig, das hatte ich vorher nie so gehört.

Jetzt lies er den Motor erst mal laufen und sagte ich solle die Heizung voll aufdrehen. Wir warteten dann bist der Motor ca. 80-85 Grad Wassertemperatur hatte unb diese auch so hielt. Die Leerlaufdrehzahl auf seinem Messgerät war dabei auf konstant 692 U/min. Über das Regulierungsgestänge brachte er den Motor mehrfach langsam auf ca. 2.000 U/min und und hörte mit einer Art Stethoskop dabei den oberen Motor, Zylinderköpfe und Ventildeckel ab, er meinte die Hydros würden sauber arbeiten. Der Motor kam immer wieder zurück auf ca. 690-700 U/min. Die Leerlaufautomatik schien auch einwandfrei zu funktionieren.

Hier fällt der Leerlauf grade auf ca. 700 ab

Zwischenzeitlich füllten wir jetzt noch mal ca 2,5 Liter Hydraulikgetriebeöl Castrol ATF Dex II Multivehicle nach, da waren jetzt also 8,0 Liter drin. Ich setzte mich noch mal in den SL und schaltete alle Gangstufen mehrfach für jeweils ca. 20-30 Sekunden durch damit auch der Wandler sich füllte.

Ebenso füllten wir jetzt nochmal ca. 0,6 Liter Servoöl Liqui Moly Lenkgetriebeöl 3100 nach und einer drehte das Lenkrad mehrfach von links nach recht und umgekehrt. Das Öl in der Pumpe war recht schaumig, also Luftblasen, sie waren aber nach 10 Minuten verschwunden.

Jetzt kam der Chef mit der Stroboskoplampe an. Er schloss die Triggerzange an der Zündkerze 1, also am Zylinder 1 an, und Plus und Minus an die Batteriepole, die Lampe blitzte schon mal abwechseln auf. Er sagte mir das beim Motor 117.962 die Zündung im Lerrlauf zwischen 14 und 18 Grad vor OT stehen müsste. Dann zeigte er mit der Stroboskoplampe Richtung Riemenscheibe und sagte da auf der Schwungscheibe da siehst Du die Gradzahl und da drüber ist der Zeiger OT am Motorblock. Er verdehte vorsichtig minimal den Zündverteiler und ich sah die Zündung stand auf 10 Grad vor OT, er drehte den Zünverteiler in die andere Richtung und ich sah die Zündung auf 20 Grad vor OT. Dann dreht er den Zündverteiler wieder minimal zurück und zeige mir dass die Zündung jetzt 16 Grad vor OT stand. Das ist OK sagte er und schraubte den Zündverteiler fest.Das wars sagte er, sortierte noch ein paar Kabel und baute das komplette Luftfiltergehäuse wieder ein. Sein Betrieb liegt in einem Industriebetrieb, wir da dann noch eine 15 minütige Probefahrt - alles OK meinte er - wir packten den SL wieder auf den Trailer und fuhren zurück nach Neuss in die Halle.

Ich werde jetzt erst mal 1200-1500 Km fahren und darauf achte nicht über 3.000 U/min zu kommen, also gemütlich cruisen, dann geht es zum Ölwechsel.

Heute, einen Tag danach habe ich den Motor natürlich noch mal laufen lassen, einfach wunderbar gegenüber vorher. Bei ca. 55 Grad Wassertemperatur fiel Drezahl au ca. 700 U/min.

Hier fällt der Leerlauf grade auf ca. 700 ab

Am 30. Juli 2015 habe ich einen Termin beim TÜV, Abnahme für das H-Kennzeichen.

 

Neue grüne Zündschaltleitung

Das grüne Zündschaltkabel vom Zündverteiler zum Zündschaltgerät war noch zugebrauchen, hatte aber wo es am Zündverteiler befestigt ist teilweise die grüne Isolierung beschädigt und darunter liegt ja die Abschirmung. Also wurde ein neues Kabel bestellt (ist so gut wie garnicht mehr zu bekommen) schlappe 200€, aber es wurde erst nach der Motorinbetriebnahme geliefert und dann von uns eingebaut.

   
 
Ausbau Zündverteiler
Einbau neue Zündschaltleitung
Einbau Zündverteiler

Der Aus- und Einbau war relative einfach.

Als letztes wurde die Zündung neu eingstellt - der Zündpunkt 16 Grad vor OT.