W112 300SE Coupe

Restauration Star Januar 2018

2018 Juli bis Dezember Vorderachse überholen

Instandsetzung der Achsschenkel

Achtung! Diese Dokumentation dient einzig und allein für meine eigenen Zwecke. Das sind keine Arbeitsanleitungen für Dritte. Wenn Sie ähnliche Arbeiten an einer Vorderachse oder Bremsanlage ausführen, dann führen Sie diese Arbeiten strikt nach dem entsprechenden MB Werkstatthandbuch (WHB) aus.

Ich dokumentiere hier für mich nur die Arbeit an einem Achsschenkelbolzen, ob links oder rechts, egal, die Arbeit ist die gleiche.

Auswechseln der Achsschenkel, erneuern der Achsschenkelbolzen und überholen der Radnaben.

Ich habe mir 2 gute Achsschenkel inklusive zweier guter Radnaben besorgt. Das Ganze habe ich zunächst zerlegt, gereinigt und entlackt. Die Achsschenkel werden später 2 x mit Brantho Korrux 3in1 lackiert. Die Radnaben werden sandgestrahlt und gelb chromatiert.

Hier mal die Zeichnung des Achsschenkels aus dem WHB (Copy Right Mercedes Benz)

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Hier mal die detalierte Zeichnung des Achsschenkels aus dem WHB

Als erstes habe ich nach WHB die Achsschenkelbolzen aus den Achsschenkeln ausgebaut und das war relativ einfach. Also unten am Achsschenkelträger das Sicherungsblech grade gebogen, die Mutter gelöst und abgeschraubt. Dann mit einem mittleren Hammer 2-3 Schläge auf den Achsschenkelbolzenzapfen und ich konnte den Achsschenkelbolzen aus dem Achsschenkel heraus ziehen.

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Achsschenkel und Achsschenkelbolzen zerlegt

Unterer Achsschenkel mit der Staubkappe

Staubhülse (hier oben) mit Hilfe der Grimpzange entfernt
Unterer Achsschenkel mit den alten Buchsen und den beiden Fettkanälen

Oben zwischen Achsschenkelbolzen und Achsschenkelbund sind 2 Druckscheiben unterlegt worden. Die untere davon hat 4 Fettkanäle zur Schmierung des Bolzens und eine zusätzliche Kerbe. Durch diese Kerbe wird diese Druckscheibe mittels eines Zylinderstiftes auf dem Achsschenkelbund gegen radiales Drehen fixiert.

Oberer Achsschenkelbund, die Druckscheibe mit den Fettkanälen und der Kerbe für den Zylinderstift

Unten zwischen dem Achsschenkelbund und dem Achsschenkelträger waren 2 unterschiedlich dicke Abstandsscheiben für die vorgeschriebene axiale Einstellung verwendet worden.

Als nächstes musste ich die 2 alten Buchsen aus dem Achsschenkel herausziehen und danach dann neue 2 neue Buchsen einziehen. Aber wie macht man das ohne das spezielle MB Werkzeug? Ich habe mir dazu 2 Vorrichtungen gebaut, eine zum Ausziehen der alten Buchsen und eine zum Einziehen der neuen Buchsen (beides nach Forumsmitglied Gerd Batke).

Zum Bau der Ausziehvorrichtung der alten Buchsen habe ich mir folgende Teile besorgt:

  1. eine Sechskantschraube M22 x 180mm
  2. eine M22 Mutter und 2 Unterlegscheiben
  3. ein spezielles Ausziehrohr 52mm x 33,5mm x 27,5mm (hat mein Dreherfreund mir gedreht)
  4. einen 3er Satz M22 Gewindbohrer und ein grosses Wendeisen

In dem Ausziehrohr wurde an einer Seite längst ein kleiner Schlitz von 6mm x 3,5mm gefräst. Dieser Schlitz dient als Schutz über dem o.g. Zylinderstift im oberen Achsschenkelbund, damit der beim Ausziehen der Buchsen nicht beschädigt wird.

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Die M22 Sechakantschraube, mit Mutter und UL und das Ausziehrohr
Hier die neue selbstgebaute Ausziehvorrichtung für die alten Buchsen

Zum Ausziehen der Buchsen habe ich darin ein M22 Gewinde geschnitten, also 2 mal ein 22er Gewinde schneiden, in der oberen und in der unteren Buchse. Das Schneiden war mit dem 3er Gewindebohrersatz M22, dem grossen Wendeisen und ein wenig Schneidöl relativ einfach.......a piece of cake. Jetzt war alles bereit zum Ausziehen der beiden Buchsen.

Die M22 x 180mm Sechskantschraube zum Ausziehen der Buchsen mit Mutter, UL und Ausziehrohr
Hier die obere Buchse wo ein M22 Gewinde eingeschnitten wird
Hier habe ich das M22 Gewinde in die obere Buchse geschnitten
Hier die obere Buchse mit dem fertigen M22 Gewinde

Das Ausziehen der Buchsen, hierzu wird auf die M22 x 180mm Sechskantschraube eine Unterlegscheibe und dann das Ausziehrohr geschoben, o.g. Schlitz zum Achsschenkelbund hin. Die Schraube wird jetzt in das M22 Gewinde bis zum Ende eingdreht und alles in der Flucht genau ausgerichtet. Der Schlitz des Ausziehrohrs wird über dem Zylinderstift positioniert (siehe Foto mitte) und mit der 22er Mutter alles erst mal handfest angezogen.

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Die Ausziehvorrichtung wird jetz zeigen müssen ob sie auch funktioniert
Ausziehrohr wir mit dem Schlitz über dem Zylinderstift positioniert
Die Ausziehvorrichtung ist in der Buchse im Achsschenkel fixiert

Und so funtionierte das Ausziehen der Buchsen. Zuerst habe ich die M22 Mutter mit einem 32er Ringschlüssel im Uhrzeigersinn gedreht und dabei die Sechskantschraube gegengehalten. Jetzt kam die Sechskantschraube mit jedem Drehen langsam aber sicher aus der 22er Mutter heraus. Die Buchse wurde jetzt durch das fixierte Abziehrohr aus dem Achsschenkel herausgezogen. Bingo......und dann war Buchse plötztlich draussen.

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Die M22 Mutter wird nun im Uhrzeigersinn gegen den Achsschenkel gedreht
Nach einigen Umdrehungen der Mutter eine kurze Kontrolle, die Buchse kommt tatsächlich heraus
Jetzt ist die erste Buchse draussen und von der Vorrichtung abgeschraubt - das war wirklich einfach
Der untere Achsschenkel ohne Messingbuchse

Mit ein paar "Pausen" waren dann auch die restlichen 3 Messingbuchsen nach 3 knappen Stunden draussen, das war dann erst mal geschafft.

Mittlerweile trudelden am 22.11.2018 aus USA die 2 neuen FEBI 1124 Achsschenkelbolzen Reparatursätze ein. Warum aus USA? Der Markt in DE ist seit einigen Monaten leer gefegt, es gibt absolut keine Achsschenkelbolzen und auch keine Montagesätze für die oberen und unteren Querlenkern, weder von FEBI noch von sonst jemanden. Nach längerem Suchen im Netz habe ich 2 Rep-Sätze FEBI 1124 / MB A111 586 0033 in USA gefunden. Die Dinger haben mit Versand und Importabgaben schlappe 245€ gekostet.Normalerweise gibt es die bei einschlägigen Händlern zwischen 165€ und 210€. Aber was solls, ich brauche sie nun mal dringend.

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Achsschenkelbolzen Rep-Sätze FEBI 1124 / MB A1115860033 aus USA
Ja alle Einzelteile sind drin es fehlt nix

Als nächstes werde ich die 4 neuen Buchsen einziehen/einpressen, aber dafür muss ich erst mal die Einziehvorrichtung bauen.

Zum Bau der Einzeihvorrichtung für die Buchsen habe ich mir folgende Teile besorgt:

  1. eine Sechskantschraube M16 x 280mm
  2. eine M16 Mutter und 2 M16 Unterlegscheiben
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Oben die lange M16 Sechskantschraube und unten die M16 Mutter mit Unterlegscheiben
Hier die neue selbstgebaute Einpressvorrichtung für die Buchsen

Die Einpressvorrichtung ist fertig, da steht jetzt auch dem Einpressen der 4 Buchsen nichts mehr im Wege.

Die Messingbuchsen sollen vor dem Einpressen mit ihren 2 inneren vertrikalen Fettkanälen möglichst genau an den Fettkanälen im unteren Achsschenkelbund, bzw. im oberen Achsschenkel an der Druckscheibe ausgerichtet werden. Dann wird die Messingbuchse genau am Achsschenkeleingang fixiert und mit der M16 Mutter erst mal vorsichtig angepasst........schaun mer mal.

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Positionieren der Messinghülse oben am Achsschenkel
Positionieren der Messinghülse unten am Achsschenkel
 

Das Einziehen der unteren Buchsen am 26.11.2018.

Ich habe allerdings nicht die Buchsen von FEBI genommen, ich hatte da noch 2 Sätze original MB Buchsen da liegen, die habe ich eingezogen.

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Hier die beiden originalen MB Buchsen
Die lange 45mm und die kurze 38mm Buchse - lang unten und kurz oben

Zuerst habe ich auf die lange M16 Sechskantschraube eine Unterlegscheibe und darauf die lange 45mm Buchse aufgeschoben (Achtung da ist unten die lange 45mm und oben die kurze 38mm Buchse, nicht vertauschen). Den Achsschenkel dann waagerecht in den Schraubstock gespannt. Jetzt die 16er Sechskantschraube mit der UL und der langen Buchse in den unteren Achsschenkel bis zum Aufsetzen der Buchse am Achssschenkelbund eingeführt. Dann am oberen Achsschenkelbund zuerst die Druckscheibe mit der Kerbe (Schutz für den Zylinderstift), dann noch eine UL drauf und zuletzt noch die 16er Mutter aufschrauben. Jetzt noch die Buchse an den beiden Fettkanälen am unteren Achsschenkelbund ausrichten, fixieren und erst mal festschrauben.

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Einzieher mit UL und unterer langer 45mm Buchse
Einzieher mit UL und unterer 45mm Buchse im Achsschenkel fixiert
 

Zum Einziehen habe ich für die M16 24er Zugmutter am oberen Achsschenkel einen 24er Ringschlüssel benutzt. Damit langsam aber stetig die Zugmutter angezogen und so die neue 45mm Buchse in den unteren Achsschenkel langsam aber sicher eingezogen.

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Untere Buchse fast eingezogen

Bei den fertig eingezogenen unteren Buchsen musste ich dann noch (siehe Fotos) die beiden Fettkanäle denen im unteren Achsschenkelbund mit einer Vierkantschlüsselfeile anpassen.

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Die Fettkanäle in den Buchsen schon mal leicht angepasst
Die Fettkanäle oben am Rand der Buchsen denen im im Achsschenkelbund durch feilen fertig angepasst

Das Einpressen der oberen Buchsen am 30.11.2018.

Zuerst auf die M16 Sechskantschraube eine Unterlegscheibe, dann die Druckscheibe mit der Kerbe zum Schutz des Zylinderstifts und darauf dann die kurze 38mm Buchse aufgeschoben (Achtung da ist unten die lange 45mm und oben die kurze 38mm Buchse, nicht vertauschen).

Den Achsschenkel in den Schraubstock gespannt und die 16er Sechskantschraube mit der UL, der Druckscheibe und der kurzen Buchse durch den oberen Achsschenkel bis zum Aufsetzen der Buchse am Achsschenkelbund eingeführt. Nun am unteren Achsschenkelbund auf die M16 Sechskanschraube eine UL aufgeschoben und die 16er Mutter aufgeschraubt. Jetzt noch die Buchse an den Fettkanälen der Druckscheibe ausrichten, fixieren und erst mal handfest anziehen.

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Einzieher mit UL, Druckscheibe und oberer kurzer 38mm Buchse
Die lange und die kurze Buchse - lang unten und kurz oben am Achsschenkel
Einzieher mit UL, Druckscheibe und oberer 38mm Buchse in Achsschenkel fixiert

Zum Einziehen habe ich für die M16 Zugmutter einen 24er Ringschlüssel benutzt. Damit langsam aber stetig die Zugmutter angezogen und so die neue 38mm Buchse in den oberen Achsschenkel langsam eingezogen. Die obere kurze Buchse lies sich wesentlich einfacher einziehen als die untere lange Buchse.

Die obere Buchse fast schon eingezogen
Die obere Buchse fertig eingezogen und die Fettkanäle an der Druckscheibe sitzen perfekt

Nun das Aufreiben der neuen Buchsen, da habe ich die 4 Buchsen mit einer Handreibahle 20mm H7 mit konischer Führung passend für die Achsschenkelbolzen aufgerieben - Hoffe ich doch sehr.

Hier muss man sehr darauf achten dass beide Buchsen in einer mittigen Flucht aufgerieben werden - also die Reibahle muss immer mittig in beiden Buchsen und Achsschenkel geführt werden - nicht gerade einfach.

Das Aufreiben der Buchsen ging aber ganz gut, es sind ja auch nur wenige 100stel mm abzutragen. Das ging auch nur so gut weil ich da bei einem Achsschenkel die tatkräftige Hilfe des VDH Kollegen Heinrich B. in Mariengeorgshütte hatte - hier also nochmals danke an Heinrich. Die neuen Achsschenkelbozen liessen sich wie überall gesagt wird "saugend" in die aufgerieben Buchsen einführen, meinem Gefühl nach etwas zu stramm, aber das wird sich schon einspielen.

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Die Reibahle muss hier trotz Schrägeinspannung des Achsschenkels immer mittig geführt werden

Alle 4 Buchsen sind aufgerieben und die Achsschenkelbolzen passen wirklich "saugend"

Die beiden neuen Achsschenkelbolzen passen wie im WHB vorgegeben
Jetzt wird noch an beiden Achsschenkelbolzen das Axialspiel nach WHB eingestellt

Heute 16.03.2018 habe die Achsschenkelbolzen genau nach WHB in die vorgefertigten "fertigen" Achsschenkel eingebaut. Bei den folgenden Bildern sieht man genau wie der Einbau der Achsschenkelbolzen Schritt für Schritt erfolgt.

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Hier noch mal die neuen Re-Sätze der Achsschenkelbolzen
Die Achsschenkel mit neuen Buchsen und neuen Achsschenkelbolzensätze
Der neue Zylinderstift wird am Achsschenkelbund oben eingesetzt
Die neue Staubhülse wird am Achsschenkelbund oben aufgepresst
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Die neue Druckscheibe wird mit den Fettnuten nach oben durch den Zylinderstift fixiert
Die zweite Druckscheibe dann auf die erste aufgelegt
Hier der untere Achsschenkelbund ohne Staubhüls
Die neue Staubhülse wird am unteren Achsschenkelbund aufgepresst
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Der neue Achsschenkelbolzen wir testweise in den jetzt fertigen Achschenkel eingeführ ob da auch nichts klemmt
Hier oben der fertige Achsschenkel und unten der neue Achsschenkelbolzen mit Druckscheiben und Distanzscheiben
Hier der fast fertige Achsschenkel - der Achsschenkelbolzen ist mit dem Achsschenkelträger vorgefluchtet
Hier die beiden fast fertigen Achsschenkel - das Axialspiel muss noch eingestellt werden

Zum Axialspiel einstellen da muss ich die richtige Distanzscheibe (Stärke) zwischen Achsschenkel und Achsschenkelträger aufschieben. Welche Scheibe (Stärke) ist aber die Richtige um das im WHB vorgeschriebene Toleranzmaß von 0,05-0,10 (Einbauspiel) zu erreichen und in keinem Falle grösser als 0,50 zu enden. Dazu habe ich mir dann mal ein paar Gedanken zu gemacht. Ich habe mit der Messuhr das Axialspiel des Achsschenkelbolzens erst mal im normalen Zustand gemessen, also ohne Distanzscheibe, die Sechskantmutter gegen den Achsschenkelträger nur handfest angezogen.

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Achsschenkel zum Vermessen in den Schraubstock gespannt
Messuhr mit magnetischem Stativfuss auf der Schraubstockplatte positioniert
Messuhr mit Fühler genau oben am Schmiernippel positioniert und auf "Nullstellung" eingestellt
Achssechenkelbolzen bis zum Anschlag nach oben geschoben und das Axialspiel ohne Scheiben gemessen
Axialspiel normal ohne Distanzscheibe gemessen war ca.
1,4 mm
Lt. WHB zieht sich der Achsschenkelträger bei 9 MKP auf den Konus ca. .
0,5 mm
Verbleibendes Axialspiel hier ohne Distanzscheibe dann noch ca.
0,9 mm
Zu verwendende Distanzscheibe müsste dann hier sein ca.
0,7 mm
Axialspiel dann mit Scheibe nach Anzug mit 9 MKP wahrscheinlich ca.
0,2 mm

Leider ist die dünnste Distanzscheibe in meinem Rep-Satz 1,9mm stark, also nach meinen Berechnungen nicht brauchbar, es gäbe da absolut kein Axialspiel mehr und der Achsschenkelbolzen würde bombemfest sitzen - also was tun? Ganz einfach - neue Passscheiben besorgen, gesagt getan.

Zum a) Fluchten des Achschenkelträgers und des Achsschenkelbolzens und b) zum Anziehen der Sechskantmutter auf dem Achsschenkelträger mit 9 MPK, habe ich mir von einem VDH Kollegen eine spezielle Vorrichtung ausgeliehen (siehe rechtes Foto). Es ist ein Nachbau des dafür vogesehenen MB Werkzeugs. Die Vorrichtung wird in den Schraubstock gespannt und der Achsschenkel darin fixiert (siehe Fotos unten), bis her alles easy.

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Hier die Vorrichtung im Schraubstock gespannt
Hier der Achsschenkel in der Vorrichtung zum Fluchten und Drehmoment anziehen fixiert

Heute 27. März 2019 kammen dann die neuen Distanzscheiben an (20x30x0,50 und 20x30x0,20). Ich habe erst mal eine 0,50 plus eine 0,20 Distanzscheibe für das einzustellende Axialspiel genommen, also 0,70 mm insgesammt, das müsste nach meinen Berechnungen hinkommen........schaun mer mal.

Den Achsschenkelbolzen dementsprechend vorbereitet und in die Montagevorrichtung gespannt. Jetzt die Sechskantschraube mit 9MPK (90 NM) angezogen. Der Achsschenkelbolzen liess sich dann absolut nicht mehr bewegen. Fazit für mich war, 0,70 mm an Distanzscheiben ist zuviel. Das ganze wieder auseinandermontiert und jetzt nur eine Distanzscheibe von 0,50 mm eingelegt, alles wieder zusammenmontiert, in die Vorrichtung gespannt und die Mutter wieder mit 9 MPK angezogen. Hier habe ich dann bis zum Erreichen des Drehmoments immer wieder mal den Achsschenkel radial um den Achsschenkelbolzen bewegt und das ging dann Tatsächlich bis das Drehmenment ausknackte. Das sah schon mal gut aus und nun den Achsschenkelbolzen zum Messen raus aus der Vorrichtung.....

Na ja, das Axialspiel war für mich nicht wirklich fühlbar, obwohl der Achsschenkelbolzen sich radial leicht drehen liess. Das wollte ich jetzt mit der Messuhr letztlich überprüfen. Also wie schon mal oben erwähnt erst mal die auf Null gestellte Messuhr mit ihrem Messfühler oben auf dem Schmiernippel am oberen Achsschenkelbolzen genau positioniert. Dann habe ich einen vorsichtigen Setzschlag unten auf den Zapfen des Achsschenkelbolzens gegeben. Die Messuhr zeigte jetzt 0,11 mm an - das sah wirklich gut aus.

Erster Versuch mit 0,70 Distanzscheibe und mit 9 MPK angezogen - der Achsschenkelbolzen saß bombenfest - shit
Der zweite Versuch mit 0,50 Distanzscheibe sah vielversprechender aus
Nullstellung der Messuhr nach dem guten zweiten Versuch mit 0,50 Distanzscheibe
Mit 0,50 Distanzscheibe und mit 9 MPK - da zeigt die Messuhr jetzt 0,11 mm Axialspiel an - super

Das gemessene Axialspiel betrug jetzt nach dem zweiten Versuch mit 0,50 mm Distanzscheibe laut Messuhr 0,11 mm........das war's dann für mich.......das bleibt so wie es ist.

Heute 1. April 2019 habe ich den 2. Achsschenkel fertig gemacht. Mit der gemachten Erfahrung bei der ersten Axialspieleinstellung des 1. Achsschenkelbolzens bin ich dann an die Sache angegangen. Auch hier habe ich mit der Messuhr das Axialspiel des Achsschenkelbolzens zunächst mal im normalen Zustand gemessen, also ohne Distanzscheibe, die Sechskantmutter gegen den Achsschenkelträger nur handfest angezogen. Hier war das Axialspiel 2,43 mm. Warum das hier 1,00 mm grösser war als beim Ersten - das weiss der Teufel, aber es ist nun mal so.

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Messuhr mit Fühler genau oben am Schmiernippel positioniert und auf "Nullstellung" eingestellt
Achssechenkelbolzen bis zum Anschlag nach oben geschoben und das Axialspiel ohne Scheiben gemessen

Diesmal habe ich aber 3 Distanzscheiben a 0,50 mm genommen, also insgesamt 1,50 mm für das einzustellende Axialspiel genommen, das müsste nach der gemachten Erfahrung beim Ersten so hinkommen........schaun mer mal.

Den Achsschenkelbolzen in die Montagevorrichtung gespannt und die Sechskantschraube mit 9MPK (90 NM) angezogen. Auch hier habe ich dann bis zum Erreichen des Drehmoments immer wieder mal den Achsschenkel radial bewegt und das ging dann auch hier bis das Drehmonment ausknackte. Das sah auch gut aus. Jetzt den Achsschenkelbolzen zum Messen raus aus der Vorrichtung.....

Auch hier war das Axialspiel für mich nicht wirklich fühlbar, obwohl auch hier der Achsschenkelbolzen sich radial leicht drehen liess. Das habe ich jetzt mit der Messuhr letztlich überprüft. Also wie schon oben erst mal die auf Null gestellte Messuhr mit ihrem Messfühler oben auf dem Schmiernippel am oberen Achsschenkelbolzen genau positioniert. Dann einen vorsichtigen Setzschlag unten auf den Zapfen des Achsschenkelbolzens gegeben. Die Messuhr zeigte danach 0,17 mm an - das sah auch hier gut aus.

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Mit 1,50 mm Distanzscheiben, mit 9 MPK - da zeigt die Messuhr hier 0,17 mm Axialspiel an - super

Jetzt habe ich noch an beiden Achsschenkelbolzen an den Sechskantmuttern die Sicherungsbleche vorsichtig umgeschlagen.

Heute 3. April 2019 habe ich die Achsschenkel entfettet, abgeklebt und 2 mal mit Brantho Korrux 3in1 lackiert.

Überholte Achsschenkel wurden noch 2 x mit Brantho Korrux 3in1 lackiert
Überholte und lackierte Achsschenkel fertig zum Einbau in die VA
Überholte und lackierte Achsschenkel fertig zum Einbau in die VA

Abschliessend werde ich an beiden Achsschenkeln an allen Fettnippeln mal meine neue Fettpresse ausprobieren und überall richtig Fett rein pumpen..........schaun mer mal wo das dann alles so rausquillt.

Die Überholung der Achsschenkel das war nicht einfach, aber mit Geduld, Hilfe und dem WHB geht eben alles..........schaun mer mal